Die Erschaffung der Welt (1-2)
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Die Bibel beginnt nicht mit dem Versuch, die Existenz Gottes zu beweisen, sondern mit der Feststellung, dass unsere Existenz von Gott abhängt. Gott hat die ganze Schöpfung durch einen Willensakt und ein göttliches Wort ins Dasein gerufen. Er formte und füllte unseren Planeten und hauchte schließlich seinen Lebensodem in einen Klumpen Erde, der so zu Adam wurde.
Dieser Schöpfungsakt Gottes wird in den ersten beiden Kapiteln der Bibel aus zwei sich ergänzenden Perspektiven geschildert. Insgesamt dauert es sechs Tage, bis Himmel, Erde, Pflanzen, Tiere und Menschen erschaffen sind. Den siebten Tag erklärt Gott zum Ruhetag. Damit hat Gott uns ein Vorbild gegeben. Auch für den Menschen ist es gut und gesund, sechs Tage zu arbeiten und am siebten Tag zu ruhen.
Gott beendet sein Schöpfungswerk mit folgendem Vers:
1Mo 1,31: "Und Gott sah alles, was er gemacht hatte; und siehe, es war sehr gut."
Die anfängliche Harmonie im Paradies endete jedoch in einer tragischen Trennung. Warum? Weil der Mensch sündigte. Gott hatte Adam ein einziges Gebot gegeben, um sein Herz zu prüfen:
1Mo 2,16-17: "Von jedem Baum des Gartens darfst du nach Belieben essen; 17 aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du gewisslich sterben!"
Der "Vater der Sünde" ist der Teufel, ein von Gott abgefallener Engel. Im Paradies bediente er sich der Schlange, um den Menschen die Sünde schmackhaft zu machen. Das erste Menschenpaar gab der Versuchung des Teufels nach und aß von der verbotenen Frucht. Damit haben sie sich bewusst gegen Gottes Gebot aufgelehnt. Durch diese Rebellion kam die Sünde in die Welt und trennte die Menschen von Gott.
In diesem Zusammenhang lesen wir vom ersten Tieropfer, das dargebracht wurde, um die Sünde zu bedecken.
1Mo 3,21: "Und Gott der HERR machte Adam und seiner Frau Kleider aus Fell und bekleidete sie."
Die Rebellion des Menschen gegen Gottes Gebote trennt auch uns von Gott. Denn Gott ist heilig und rein, er kann keine Gemeinschaft mit der Sünde dulden. Schon damals hatte Gott den Plan gefasst, seinen Sohn Jesus Christus auf die Erde zu schicken, um das Problem der Sünde zu lösen.
Das Kommen Jesu als Mensch war schon vor Anbeginn der Zeit geplant. Den Fluch des Sündenfalls milderte Gott durch eine Verheißung an Eva:
1Mo 3,15: "Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen: Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen."
Eines Tages würde ein Nachkomme Evas aufstehen und der Schlange (dem Teufel) den Kopf zertreten. Diese Verheißung hat sich rund 4000 Jahre später in Jesus Christus erfüllt.
Aber die Sünde war nun auf der Erde und führte zum ersten Mord.
1Mo 4,8b: "Und es geschah, als sie auf dem Feld waren, da erhob sich Kain gegen seinen Bruder Abel und schlug ihn tot."
Als die Bosheit der ersten Menschen immer mehr zunahm, fasste Gott einen Entschluss:
1Mo 6,7: "Ich will den Menschen, den ich erschaffen habe, vom Erdboden vertilgen, vom Menschen an bis zum Vieh und bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln des Himmels; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe!"
Der einzige gerechte Mensch auf Erden war Noah mit seinen Söhnen Sem, Ham und Japhet. Noah erhielt den Auftrag, eine Arche zu bauen. In dieser Arche sollte er von jeder Tierart ein Paar mitnehmen. Dann ging er mit seinen drei Söhnen, seiner Frau und den Frauen seiner Söhne in die Arche. Beim anschließenden Gericht durch Wasser tötete Gott alle Menschen und Tiere auf der Erde.
1 Jahr und 10 Tage nach dem Einsetzen der Regenfälle verlassen Noah, seine Familie und alle Tiere die Arche auf dem Gebirge Ararat. Gott will mit ihnen einen Neuanfang machen. Dazu schließt er mit Noah einen Bund und setzt den Regenbogen als Zeichen des Bundes ein.
Gott wiederholt an Noah den Auftrag, den er schon dem ersten Menschenpaar in 1Mo 1 erteilt hat:
1Mo 9,1b: "Seid fruchtbar und mehrt euch und erfüllt die Erde!"
Der Turmbau zu Babel (10-11)
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Doch die Menschen lehnten sich abermals gegen den Willen Gottes auf und sprachen:
1Mo 11,4: "Wohlan, lasst uns eine Stadt bauen und einen Turm, dessen Spitze bis an den Himmel reicht, dass wir uns einen Namen machen, damit wir ja nicht über die ganze Erde zerstreut werden!"
Bis dahin hatten die Menschen nur eine Sprache gesprochen. Das sollte sich nun ändern. Denn nach dem Gericht mit Wasser folgt nun das Gericht der Sprachverwirrung. Erst dieses Gericht führte dazu, dass sich die Menschen (notgedrungen) dem Willen Gottes beugten und die ganze Erde bevölkerten.