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Gemeinsame Bibellese 25 – Hebräer-Brief

Gemeinsame Bibellese 25 – Hebräer-Brief
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16.10.
17.10.18.10.19.10.20.10.21.10.22.10.
Hebr 1-2
Hebr 3-4
Hebr 5-6
Hebr 7-8Hebr 9-10
Hebr 11Hebr 12-13

 

Zoom-Meeting: 20.10.2024 – 18:00 bis 19:30 Uhr

 

 

"Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht."

Hebr 11,1

01 | Unsere Herausforderung

>> Der Hebräer-Brief <<

Liebe Bibel-Entdecker,

das wohl bekannteste Kapitel des Hebräer-Briefes ist das 11. Kapitel, in dem uns die Glaubenshelden vorgestellt werden. Viele dieser Helden konnten durch ihren Glauben den Lauf der Welt entscheidend beeinflussen. Andere wurden wegen ihres Glaubens verspottet, eingesperrt oder getötet. Allen Helden gemeinsam ist jedoch ihr Glaube und ihr Mut, denn sie waren zu ihren Lebzeiten weitgehend allein und konnten sich an anderen Gläubigen orientieren.

Sie lebten in direkter Abhängigkeit von Gott und fühlten sich ihm mehr verantwortlich als den Menschen. Natürlich machten sie auch Fehler, aber Gott stand ihnen zur Seite und richtete sie immer wieder auf.

Jeder dieser Glaubenshelden ist in gewissen Punkten ein Vorbild für unser Leben. In Treue, Ausdauer, Gebet, Mut oder Demut. Der größte Held, der uns im Hebräerbrief beschrieben wird, ist natürlich der Herr Jesus Christus. Auch er hat sein Leben hier auf Erden in völliger Abhängigkeit von Gott gelebt, "doch ohne Sünde" (Hebr 4,15).

02 | Zahlen und Fakten

 Kurzinformation


      NT Buch Nr. | 19

      Kapitel     | 13

      Verfasser   | Unbekannt

      Abfassung   | 67-69 n.Chr.


 

 

Kapiteleinteilung

 

           1-7   | Jesus ist höher

                 | => Das Leben unter neuer Autorität

 

          8-11   | Jesus ist besser

                 | => Das Leben unter dem Neuen Bund

 

            12   | Aufruf zur Umkehr

            13   | Praktische Ermahnungen

 

03 | Glauben, nicht sehen

Glauben fällt uns nicht immer leicht. Das hat damit zu tun, dass wir das, was wir glauben, nicht sehen können. Und nicht hören und nicht fühlen.

Wir sind nicht die ersten Christen, denen es so geht. Die Christen, an die der Hebräer-Brief geschrieben wurde, standen in der Gefahr, ihren Glauben über Bord zu werfen. Um ihnen zu helfen und ihren Glauben zu stärken, stellt ihnen der Briefschreiber eine lange Reihe von Gläubigen aus der Zeit, bevor Jesus kam, vor Augen. Zum Beispiel das Glaubensvorbild Noah:

 

Hebr 11,7a: "Durch Glauben baute Noah, als er eine göttliche Weisung empfangen hatte über die Dinge, die man noch nicht sah, von Gottesfurcht bewegt eine Arche zur Rettung seines Hauses."

 

 

Diesem Mann ging es wie uns. Er hatte Gottes Wort – nicht mehr und nicht weniger. Jetzt kam es darauf an: Glauben, vertrauen oder nicht? Er konnte Gott und Gottes Ankündigung nicht sehen und nicht spüren. Äußerlich - und ganz "realistisch" betrachtet - sprach alles gegen Gottes Wort. Nichts deutete auf eine weltweite Sintflut hin. So etwas hatte es ja auch noch nie gegeben. Kein Wunder, dass Noah mit seinem Glauben allein blieb.

Wir sind in der gleichen Lage wie Noah: Wie damals hat Gott der Menschheit ein Gericht angekündigt. Und genauso hat er den Weg bereitet und gezeigt, wie man gerettet werden kann. Noah und seine Familie wurden durch die Arche gerettet, wir durch Jesus Christus. Beweise haben wir keine, die hatte Noah auch nicht. Er hatte nur Gottes Wort. Und dem vertraute Noah. Erst im Nachhinein wusste er: Gott meint es ernst mit dem Gericht und genauso ernst meint er es mit der Rettung.

 

 

(Entnommen aus: Mein Bibelleseprojekt, Bibellesebund)

04 | Ausblick

Der Hebräer-Brief wurde an Christen geschrieben, deren Glaubensleben nach einer ersten Blütezeit im Niedergang begriffen war. Unter der starken Bedrohung durch Kaiser Nero drohten sie in die jüdische Gesetzlichkeit zurückzufallen. Der Verfasser des Hebräer-Briefes bemüht sich daher, den Vorzug Jesu Christi vor allem anderen herauszustellen.

 


Kapitel 1: Zunächst vergleicht der Schreiber den Herrn Jesus Christus mit den Engeln. Die Engel sind "dienstbare Geister" (1,14), während er von Jesus schreibt: "Dein Thron, o Gott, währt von Ewigkeit zu Ewigkeit" (1,8).

 


Kapitel 2: In diesem Kapitel geht es um die freiwillige Erniedrigung Jesu. Jesus erniedrigte sich unter die Engel und nahm Menschengestalt an: "er sollte ja durch Gottes Gnade für alle den Tod schmecken" (2,9). Deshalb wird Jesus in Vers 17 auch als "barmherziger und treuer Hoherpriester" bezeichnet. Der Hohepriester war derjenige, der stellvertretend für das Volk Israel in den Tempel Gottes ging und dort das Blut der Opfertiere darbrachte.

 

 

Kapitel 3: In diesem Kapitel wird der Vorzug Jesu vor Mose dargestellt. Mose führte als großer Mann Gottes das Volk Gottes im Alten Bund (Israel) aus der Gefangenschaft in Ägypten. Jesus hingegen führte und führt das Volk Gottes im Neuen Bund aus der Gefangenschaft der Sünde. Der Schreiber vergleicht nicht nur Jesus mit Mose, sondern auch das Volk Israel mit den Christen. Das Volk Israel hat in der Wüste oft rebelliert und Gott oft erzürnt. Deshalb werden die Leser dreimal angesprochen:

 

Hebr 3,15: "Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht wie in der Auflehnung."

 

 

Kapitel 4: Hier wird der Leser noch einmal ermahnt, nicht dem negativen Beispiel des Volkes Israel in der Wüste zu folgen. Zu diesem Volk sagte Gott: "Sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen" (4,5). Deshalb sollen die Leser das Wort Gottes ernst nehmen und an Jesus Christus festhalten.

 

Hebr 4,12: "Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und es dringt durch, bis es scheidet sowohl Seele als auch Geist, sowohl Mark als auch Bein, und es ist ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens."

 

 

Kapitel 5: Bereits in 4,14 wird das Bild des Hohenpriesters wieder aufgegriffen. Jesus Christus wird als "großer Hoherpriester" (4,14) bezeichnet, ein Titel, der in der Bibel sonst niemandem verliehen wird. Jesus Christus wird in diesem Kapitel mit menschlichen Hohenpriestern verglichen. Bei den Israeliten musste nach dem Gesetz jeder Priester ein Levit sein, und zwar ein Nachkomme Aarons. Jesus hingegen wird als Hoherpriester bezeichnet, obwohl er aus dem Stamm Juda stammt. Jesus ist also kein Priester im Sinne des mosaischen Gesetzes. Deshalb wird schon in Psalm 110,4 prophetisch von ihm gesprochen (vgl. Hebr 5,6):

 

Psalm 110,4: "Du bist Prieser in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks".

 


Kapitel 6: Hier ermahnt der Schreiber den Leser eindringlich, an Jesus Christus festzuhalten. Die Verse 4-6 beziehen sich konkret auf die damaligen Empfänger des Briefes. Es waren Juden, die zum rettenden Glauben an Jesus Christus gefunden hatten. Nun drohten sie wieder in die jüdische Gesetzlichkeit zurückzufallen. Der Verfasser warnt jedoch davor, dass es für jemanden, der aus der Gesetzlichkeit zum Glauben gefunden hat und dann die Gnade verwerfen will, um wieder in die Gesetzlichkeit zurückzukehren, keinen Weg mehr zur Umkehr und Errettung gibt. Diese Gedanken sind uns schon im Galater-Brief begegnet.

Im zweiten Teil des Kapitels erinnert der Schreiber an eine weitere Person des Alten Testaments: Abraham. Abraham hatte von Gott die Verheißung erhalten, reichlich gesegnet und zu einem großen Volk zu werden. Abraham wartete geduldig auf diese Verheißung. Genauso geduldig sollen auch wir auf die Verheißung warten, die Gott uns in Jesus Christus gegeben hat.

 

 

Kapitel 7: In diesem Kapitel geht es um die Begebenheit aus 1. Mose 14 an, als Abraham Melchisedek begegnete. Melchisedek war König von Jerusalem. Außerdem war er ein "Priester Gottes", obwohl es damals noch kein levitisches Priestertum gab. Er ist eine besondere Persönlichkeit, von der uns im Alten Testament nur sehr wenig berichtet wird. Da Abraham ihm aber "den Zehnten von der Beute gab" (7,4), scheint er eine hohe Stellung gehabt zu haben. Es lohnt sich, diese Begebenheit im AT selbst nachzulesen, denn dieser Melchisedek wird uns als Typus (also als Vorbild) auf Christus hin vorgestellt.

Ab Vers 11 wird das levitische Priestertum mit dem Priestertum "nach der Weise Melchisedeks" verglichen. Wäre Ersteres ausreichend gewesen, hätte es des Letzteren nicht bedurft. Aber das Gesetz war "kraftlos und nutzlos" (7,18). Deshalb hat Jesus mit seinem eigenen Blut einen neuen Bund gestiftet. Da Jesus vollkommen sündlos war, brauchte er nicht wie die levitischen Hohenpriester Opfer für seine eigenen Sünden darzubringen.

 

 

Kapitel 8: Dieses Kapitel sagt uns, dass die Stiftshütte in der Wüste bzw. der jüdische Tempel in Jerusalem nur ein Abbild der himmlischen Stiftshütte war. Während die levitischen Priester ihren Dienst in diesem Abbild verrichteten, ist Jesus der Hohepriester in der himmlischen Stiftshütte.

Sein Dienst steht also weit über dem Dienst der levitischen Priester, so wie sein Neuer Bund weit über dem Alten Bund steht.


 

Kapitel 9: In diesem Kapitel wird der Gedanke der irdischen und himmlischen Stiftshütte vertieft. Die ersten zehn Verse erklären den levitischen Priesterdienst. Die irdische Stiftshütte, also das "Heiligtum Gottes in der Wüste", bestand aus einem vorderen und einem hinteren Teil. Der normale Priesterdienst fand nur im vorderen Teil (dem "Heiligen") statt, wo sich der Leuchter, der Räucheraltar und der Schaubrottisch befanden. Hinter einem dichten Vorhang befand sich der hintere Teil der Stiftshütte (das "Allerheiligste"). Diesen Bereich, in dem sich die Bundeslade Gottes befand, durfte der Hohepriester nur einmal im Jahr und nur mit dem Blut von Opfertieren betreten.

Jesus Christus ist als "großer Hohepriester" mit seinem eigenen Blut in das Allerheiligste der Stiftshütte im Himmel eingetreten. Durch seinen Tod wurde der Vorhang, der das Heilige vom Allerheiligsten trennte, von oben bis unten zerrissen (Mk 15,38). Durch diesen Eintritt in das himmlische Allerheiligste mit seinem eigenen Blut hat Jesus Christus eine "ewige Erlösung erlangt" (9,12).


 

Kapitel 10: Wurde im vorigen Kapitel die irdische Stiftshütte mit der himmlischen verglichen, so wird nun der levitische Opferdienst mit dem Opfer Jesu Christi verglichen. Wie der irdische Tempel nur ein Abbild ist, so ist auch der levitische Opferdienst nur ein "Schatten des zukünftigen Heils" (10,1).

Deshalb konnte der levitische Opferdienst nie wirklich Sünden wegnehmen, weshalb die Opfer immer wieder dargebracht werden mussten (vgl. 10,4). Ganz anders verhält es sich mit dem Opfer Jesu Christi:

 

Hebr 10,12+14: "Er aber hat sich, nachdem er ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht hat, das für immer gilt, zur Rechten Gottes gesetzt, 14 Denn mit einem einzigen Opfer hat er die für immer vollendet, welche geheiligt werden."


 

Durch den Tod Jesu Christi hat der Gläubige nun freien Zugang zu Gott ins Allerheiligste. Wie schade, wenn die Gläubigen von diesem Vorrecht keinen Gebrauch machen. Gott will Gemeinschaft mit uns und hat alles für diese Gemeinschaft vorbereitet. Der Schreiber ermutigt die Hebräer, den Vorhang nicht eigenmächtig wieder zu reparieren.


Kapitel 11: Der Schreiber kommt auf das Thema "Glaube" zurück, das er bereits in Kapitel 6 im Zusammenhang mit Abraham erwähnt hatte. Der erste Vers gibt uns eine Definition des biblischen Glaubens: "Eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht". In diesem Kapitel werden nun eine ganze Reihe von Glaubenshelden aus dem Alten Testament aufgezählt: Abel, Henoch, Noah, Abraham, Sarah, Isaak, Jakob, Joseph, Mose, Rahab und viele andere.

 


Kapitel 12: Dies ist der Aufruf zur Umkehr. Der Glaube der Hebräer war im Niedergang begriffen. Mit dem Blick auf Jesus und die alttestamentlichen Glaubenshelden will der Verfasser diesen Glauben neu entfachen. Das Leben eines Christen ist kein Sprint, sondern ein Dauerlauf (12,1). Aber mit dem Blick auf Jesus und auf die vor uns liegende Freude können wir den Lauf siegreich beenden.

 

Hebr 12,12: "Darum »richtet wieder auf die schlaff gewordenen Hände und die erlahmten Knie«!"

 

 

Kapitel 13: In diesem Kapitel lesen wir noch einige praktische Ermahnungen für den einzelnen Christen, die Familie und die Gemeinde.

05 | Fazit

Der Hebräer-Brief wurde zu einer Zeit geschrieben, als im antiken Rom der grausame Kaiser Nero herrschte und schreckliche Verbrechen gerade auch an Christen verübte. Die Worte waren eine starke Ermutigung für die Christen, die im Begriff waren, ihren Glauben zu verlieren. Der Brief zeigt uns, wie wichtig das Alte Testament  für das Verständnis des Neuen Testaments ist. Er zeigt den Zusammenhang und den Gegensatz von Altem und Neuem Bund.

In unserer "Gemeinsamen Bibellese NT" haben wir uns zunächst mit dem Neuen Testament beschäftigt, um Jesus Christus und seine wunderbare Heilsbotschaft kennen zu lernen. Um aber auch die Grundlagen des Neuen Testaments kennen zu lernen, haben wir im Zoom-Meeting beschlossen, im nächsten Jahr auch eine "Gemeinsame Bibellese AT" anzubieten, in der wir in gewohnter Weise in einem Jahr chronologisch durch das Alte Testament gehen wollen. Als Grundlage für die Bibellese soll wieder der Bibelleseplan aus dem "Bibel-Starter-Kit" verwendet werden.

Die "Gemeinsame Bibellese NT" endet Ende November. Dann haben wir 1 Monat Pause, um im Januar mit der "Gemeinsamen Bibellese AT" zu beginnen. Dies nur vorweg. Weitere Informationen folgen zu gegebener Zeit.

 


Ich wünsche Dir eine gesegnete Lektüre.

 

Holger Volz

Zoom-Meeting

Nächstes Zoom-Meeting: 20.10.2024 von 18.00 bis 19.30 Uhr

 

Ich würde mich freuen, wenn Du dabei bist. Um das Meeting zu starten kannst du den folgenden Link verwenden (auf dem Smartphone wirst du ggf. zum Download der Zoom-App aufgefordert):


https://us02web.zoom.us/j/83563977725?pwd=wf6oG9FKTHv0HAuFqIBl68CgHyIFyi.1

 

Falls du Zoom schon auf dem Computer / Smartphone installiert hast, kannst du dich auch direkt mit den folgenden Daten einwählen:

 

  • Meeting-ID: 835 6397 7725
  • Kenncode: 934423

 

Eine kleine Bitte: Gib bei der Anmeldung in Zoom mindestens deinen Vornamen ein und schalte (wenn möglich) deine Kamera ein, damit das Gespräche persönlicher wird und wir uns leichter ansprechen können.

 

Wir sind eine überkonfessionelle Bibelmission, die im deutschen Sprachraum Bibel und christliche Schriften kostenlos verbreitet. Wir werben keine Mitglieder und gründen keine Gemeinden. Unser alleiniges Ziel ist es, die Gute Botschaft von Jesus Christus als dem Retter der Welt zu verbreiten.

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