Die Taten der Apostel / die Taten des Heiligen Geistes
Die Apostelgeschichte ist das einzige Buch der Bibel, das die Entstehung der Kirche beschreibt. Es ist ein wertvoller Bericht darüber, wie die erste Gemeinde in Jerusalem und dann viele weitere Gemeinden im ganzen Römischen Reich entstanden sind.
Nach der Kreuzigung und Auferstehung des Herrn Jesus erschien der Herr seinen Jüngern 40 Tage lang.
Apg 1,3: "Ihnen erwies er sich auch nach seinem Leiden als lebendig durch viele sichere Kennzeichen, indem er ihnen während 40 Tagen erschien und über das Reich Gottes redete."
Apg 1,9: "Und als er dies gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf von ihren Augen weg."
Nach seiner Himmelfahrt dauerte es noch weitere 10 Tage, bis Jesus seinen Jüngern den Heiligen Geist sandte. Diese Ausgießung des Heiligen Geistes geschah am Wochenfest (oder Pfingsten; griech. „fünfzigster Tag“), also am 50. Tag nach dem Passahfest bzw. nach der Kreuzigung.
Die Entstehung der Gemeinde
Zu Pfingsten waren Menschen aus allen Ländern in Jerusalem versammelt. Gerade an diesem Fest ereignete sich das Pfingstwunder (Ausgießung des Heiligen Geistes).
Apg 2,2-4a: „Es entstand plötzlich vom Himmel her ein Brausen wie von einem daherfahrenden gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. 3 Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich zerteilten und sich auf jeden von ihnen setzten. 4 Und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt…“
Die Menschen sahen und hörten, was unter den Jüngern geschah. Ohne Facebook, SMS oder andere Einladungsaktionen kamen Tausende zusammen. Petrus stand auf, erhob seine Stimme und sprach zu der Volksmenge.
Unabhängig davon, wie sie bis dahin gelebt hatten, reagierten die Menschen demütig und entschlossen sich zur Umkehr. An einem Tag machten 3.000 Menschen einen Neuanfang, taten Buße, ließen sich taufen und empfingen die Gabe des Heiligen Geistes. Das Entstehen und Wachsen der ersten Gemeinde war kein Menschenwerk, sondern das Werk Gottes.
Petrus hatte nicht das Ziel, eine Gemeinde zu gründen. Er hatte keine Ahnung, was durch seine Worte geschehen und ausgelöst werden würde. Petrus war zum einen auf Jesus konzentriert: Er wollte Jesus als den auferstandenen Christus bezeugen. Und andererseits war er auf seine Zuhörer konzentriert, die er zur Buße, Vergebung und Wiedergeburt führen wollte. Das waren die Prioritäten des Petrus. Dass dadurch die Gemeinde entstand und wuchs, war nicht seine Sache und ist auch nicht unsere Sache, sondern letztlich immer Gottes Sache.
Das Wirken des Heiligen Geistes
Im 3. Kapitel lesen wir von einem Wunder, als Petrus und Johannes einen Gelähmten heilten, der am Tempel bettelte.
Apg 3,6: "Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazareners, steh auf und geh umher!"
Wiederum sammelte sich das Volk um Petrus, der die Situation nutzte, um in einer weiteren Predigt den Juden Jesus als den erwarteten Messias vorzustellen.
In Kapitel 4 begegnen wir der ersten Verfolgung, als die religiöse Elite voller Zorn Petrus und Johannes ins Gefängnis werfen lässt. Am nächsten Tag werden die beiden Apostel vor den Hohen Rat geführt, wo Petrus, "vom Heiligen Geist erfüllt" (4,8), auch diese Situation nutzt, um Jesus als den einzigen Retter der Welt zu verkünden.
Apg 4,12: "Und es ist in keinem anderen das Heil; denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen!"
Doch das beharrliche Gebet der Gemeinde führt schließlich zur Freilassung der beiden Apostel. Während dieser Ereignisse wächst die Zahl der Gläubigen auf etwa 5000 an.
Doch wo der Geist Gottes wirkt, bleibt auch Satan nicht untätig. Nach der ersten Hochzeit treten schon nach kurzer Zeit die ersten Probleme auf, sowohl von innen als auch von außen.
Die Probleme von innen beschreibt Lukas im 5. Kapitel:
Apg 5,1: "Ein Mann aber mit Namen Ananias..."
Apg 5,4b: „…Du hast nicht Menschen belogen, sondern Gott!“
Später in diesem Kapitel lesen wir erneut, dass die Apostel in öffentlichen Gewahrsam genommen wurden, aber durch einen Engel des Herrn wieder freigelassen wurden (Verse 17-19).
Die Kapitel 6 und 7 bilden den Auftakt zu den äußeren Problemen. In Kapitel 6 kommt es zu einer falschen Anklage gegen Stephanus. Kapitel 7 berichtet von dem wunderbaren Zeugnis, das Stephanus vor dem Hohen Rat ablegen durfte. Die Folge dieses Zeugnisses waren jedoch keine Bekehrungen, sondern eine aufgebrachte und im Herzen verhärtete Menge, die Stephanus vor die Stadt trieb und ihn steinigte.
Dieses Ereignis war jedoch nicht der Anfang vom Ende, sondern vielmehr der Beginn der Missionstätigkeit außerhalb Jerusalems. Denn bis dahin hatte die Gemeinde fast ausschließlich in Jerusalem existiert.