Sie sind nicht verbunden. Der Newsletter enthält möglicherweise Benutzerinformationen, sodass diese möglicherweise nicht korrekt angezeigt werden.

Bibelleser-Brief AT – 43 – Esra

Bibelleser-Brief AT – 43 – Esra
logo_acymailing_step_email.png

 Zoom-Meeting

 Link

15.12.2025 | 20:00–21:30 Uhr

Thema: Esther / Esra

Bibelleseplan

 Download

 


Esra hatte sein Herz darauf gerichtet, das Gesetz des HERRN zu erforschen und zu tun, und in Israel Gesetz und Recht zu lehren.

Esra 7,10

Unsere Herausforderung

>> Das Buch Esra <<

Die Rückkehr aus dem Exil


Liebe Bibel-Entdecker,


die Ereignisse, mit denen das Volk Israel konfrontiert war, müssen stets im Licht von Gottes Plan betrachtet werden. Gott schloss einen Bund mit Abraham, dem Großvater Israels. Dieser Bund beinhaltete auch die Verheißung des Landes Kanaan. Nachdem Gott sein Volk aus der Sklaverei in Ägypten befreit und 40 Jahre lang durch die Wüste geführt hatte, brachte er es schließlich in dieses Land.


Schon damals warnte Gott sein Volk durch Mose: Wenn sie der Stimme des HERRN nicht gehorchen und seine Gebote nicht bewahren, dann würde der Herr sie in die Gefangenschaft schicken, zu einem Volk, das sie nicht kennen (5Mo 28,15 ff).

Doch trotz dieser und weiterer Warnungen zahlreicher Propheten entschied sich das Volk, den Herrn zu verwerfen und fremde Götter anzubeten. Und so musste Gott den angekündigten Fluch wahr werden lassen. Zunächst 
deportierten die Assyrer im Jahr 722 v. Chr. die zehn Nordstämme und verstreuten sie über das gesamte assyrische Reich. Da auch das Südreich am Götzendienst festhielt, benutzte Gott etwa 120 Jahre später die Babylonierum Jerusalem in Schutt und Asche zu legen (605–586 v. Chr.). Den Überrest des Volkes züchtigte Gott mit einer 70-jährigen Gefangenschaft in Babylon.

 

Diese endete, als Kyrus, der König von Persien, im Jahr 539 v. Chr. die Babylonier besiegte. In seinem ersten Regierungsjahr verabschiedete Kyrus einen Erlass zum Wiederaufbau des Tempels von Jerusalem. Der Erlass erlaubte es den Juden in Babylon, wieder nach Jerusalem zurückzukehren. Genau wie die Wegführung nach Babylon in drei Phasen erfolgte (605 v. Chr., 597 v. Chr. und 586 v. Chr.), erfolgte auch die Rückkehr nach Jerusalem in drei Phasen.

  • Die erste Phase fand unter Serubbabel und Jeschua im Jahr 538 v. Chr. statt.
  • Die zweite Phase erfolgte unter Esra im Jahr 458 v. Chr.
  • Die dritte Phase fand unter Nehemia im Jahr 445 v. Chr. statt.

Im heutigen Rundbrief werden wir uns mit der ersten und zweiten Phase dieser Rückkehr befassen.


Ich wünsche dir eine gesegnete Lektüre.


Holger Volz

– Überblick –

Zeit

538 bis 458 v. Chr.

 

Kapitel

Inhalt

1–6

Die erste Rückkehr unter Serubbabel

7–10

Die zweite Rückkehr unter Esra


 

Esra („Der Herr hilft“) richtete sein Herz darauf aus, Gott gehorsam zu sein. Dadurch wurde er zu einem wahren Helden. Sein Name spiegelt die historische Bedeutung der Zeit wider, in der er lebte. Gott war unentwegt im Hintergrund tätig und sorgte dafür, dass sein Volk wieder ins verheißene Land zurückkehren konnte.

 

Esra wird erst im 7. Kapitel des Buches erwähnt. Nach seiner Ankunft in Jerusalem wechselt der Schreibstil von der dritten zur ersten Person (7,28). Das Buch Esra knüpft direkt an 2. Chronik an. Es beschreibt die Zeitspanne zwischen dem Erlass des Kyrus zum Wiederaufbau des Tempels und der zweiten Rückkehr einer Gruppe Israeliten unter Esra. Somit beschreibt das Buch einen Zeitraum von 80 Jahren.


 


1–6: Die erste Rückkehr unter Serubbabel


Hoffnungsvoller Anfang (1–3)

 

Die ersten beiden Verse des Buches Esra sind identisch mit den letzten drei Versen von 2 Chronik. Der Erlass des persischen Königs Kyrus ist das entscheidende Ereignis, das den Wiederaufbau Jerusalems und des Tempels in die Wege leitet.

 

Esra 1,3: „Wer irgend unter euch zu seinem Volk gehört, mit dem sei sein Gott, und er ziehe hinauf nach Jerusalem, das in Juda ist, und baue das Haus des HERRN, des Gottes Israels – Er ist Gott – in Jerusalem!

 

Dieser Erlass wurde im Jahr 538 v. Chr. verabschiedet. Unter dem Statthalter Serubbabel und dem Hohepriester Jeschua kehrte eine erste Gruppe von Israeliten aus Babylon ins Land Kanaan zurück. Kyrus erlaubte den Juden nicht nur die Rückkehr in ihr Land, sondern gab ihnen auch alle Geräte des Tempels mit, die Nebukadnezar 70 Jahre zuvor aus Jerusalem mitgenommen hatte (1,7).

 

In Kapitel 2 findet sich eine Liste der Familien, die an der ersten Phase der Rückkehr beteiligt waren. Die Gesamtzahl dieser Gruppe betrug etwa 50.000 Menschen (2,64–65).

 

In Jerusalem angekommen, errichteten die Rückkehrer als Erstes den Altar Gottes, um darauf Brandopfer darzubringen (3,2). Anschließend feierten sie das Laubhüttenfest. Aus menschlicher Sicht war dies eher ungewöhnlich, da sich viele feindlich gesinnte Völker in der Umgebung befanden. Doch aus Gottes Sicht war dies genau richtig. Denn Gott will in allem an erster Stelle stehen. So segnete er sein Volk und bewahrte es vor feindlichen Angriffen.

 

Ab Vers 8 lesen wir von der Grundsteinlegung für den zweiten Tempel. Für viele war dies ein Tag großer Freude, sodass sie einen Wechselgesang anstimmten und den Herrn lobten und ihm dankten (3,11). 

 

Esra 3,12: „Aber viele der alten Priester und Leviten und Familienhäupter, die den früheren Tempel gesehen hatten, weinten laut, als der Grund für dieses Haus vor ihren Augen gelegt wurde, während viele ihre Stimme zu einem Freudengeschrei erhoben.


 

Der Feind schläft nicht (4)

 

Bis hierhin lief alles nach Plan. Doch wo Gott am Werk ist, da schläft der Feind nicht. In Kapitel 4 wird von den „Widersachern Judas“ berichtet. Im ersten Schritt kommen sie listig zu Serubbabel und behaupten: „Wir wollen mit euch bauen, denn wir wollen euren Gott suchen, gleich wie ihr.“ (4,2). Doch Serubbabel erkennt ihre Boshaftigkeit und weist sie zurück: „Es geziemt sich nicht, dass ihr und wir miteinander das Haus unseres Gottes bauen; sondern wir allein wollen dem HERRN, dem Gott Israels, bauen.“ (4,3).

 

Nun ließen die Widersacher ihre Masken fallen und versuchten ganz offen, „die Hände des Volkes Juda schlaff zu machen und sie vom Bauen abzuschrecken“ (4,4). Sie schrieben Briefe an Ahasveros, den Sohn des Kyrus, und an Artasasta. Der Brief an Artasasta sowie die Antwort darauf sind in Kapitel 4 überliefert. Leider haben die Ratgeber von Artasasta im „Buch der Denkwürdigkeiten“ nicht ordentlich nachgeforscht. Zwar fanden sie den Vermerk, dass viele Aufstände in Jerusalem verübt wurden, den Erlass des Kyrus fanden sie jedoch nicht. Daraufhin gab Artasasta den Befehl, „diesen Männern zu wehren, damit diese Stadt nicht gebaut wird“ (4,21).


Esra 4,24: „Damals hörte das Werk am Haus Gottes in Jerusalem auf, und es kam zum Stillstand bis in das zweite Jahr der Regierung des Königs Darius von Persien.


 

Wiederaufnahme des Tempelbaus (5–6)

 

Das Werk, das so hoffnungsvoll begonnen wurde, blieb über einen Zeitraum von 16 Jahren liegen. Die Juden nutzten den Brief des Artasasta als Vorwand, um sich erst einmal um ihre eigenen Häuser zu kümmern. In dieser Situation erweckte Gott seine beiden Propheten Haggai und Sacharja (5,1). Haggai stellte dem Volk die provokante Frage:

 

Haggai 1,4: „Ist es aber für euch an der Zeit, in euren getäfelten Häusern zu wohnen, während dieses Haus in Trümmern liegt?

 

Tatsächlich konnten die beiden Propheten die Rückkehrer dazu motivieren, den Bau des Tempels fortzusetzen. Sofort betraten auch die Widersacher wieder die Bühne und schrieben einen weiteren Brief an den persischen König Darius. Doch Darius antwortete anders als sein Vorgänger Artasasta. Auch Darius ließ im Urkundenhaus nachforschen. Den Beamten fielen jedoch nicht die israelischen Aufstände ins Auge, sondern der Erlass des Kyrus (6,1–2). Und so schrieb er eine deutliche Antwort, die den Feinden der Juden jedes weitere Eingreifen untersagte.

 

Esra 6,7: „Lasst sie arbeiten an diesem Haus Gottes; der Statthalter von Juda und die Ältesten der Juden sollen das Haus Gottes an seiner Stätte wieder aufbauen!

 

Und nicht nur das: Er forderte die Feinde sogar dazu auf, die Juden nach Möglichkeit zu unterstützen (6,8–9). So war es durch Gottes Gnade möglich, den Tempel in nur vier Jahren fertigzustellen.

 

Esra 6,14: „Und die Ältesten der Juden bauten weiter, und es gelang ihnen durch die Weissagung der Propheten Haggai und Sacharja, des Sohnes Iddos. So bauten sie und vollendeten es nach dem Befehl des Gottes Israels und nach dem Befehl des Kyrus und des Darius und des Artasasta, der Könige von Persien.




7–10: Die zweite Rückkehr unter Esra

 

Vorbereitung, Reise und Ankunft

 

Mit Kapitel 7 beginnt der zweite Teil des Buches Esra. Während die ersten sechs Kapitel die Vorgeschichte bilden, kommt Esra in Kapitel 7 mit einer zweiten Gruppe von Rückkehrern nach Jerusalem. Zunächst trifft er in Persien die nötigen Vorbereitungen für die Rückkehr. All dies gelingt ihm, „weil die gute Hand seines Gottes über ihm war“ (7,9). So erhält er vom König Artasasta einen Brief, der ihm finanzielle und materielle Versorgung auf der Reise gewährt (7,12–26).


Esra 7,10: „Denn Esra hatte sein Herz darauf gerichtet, das Gesetz des HERRN zu erforschen und zu tun, und in Israel Gesetz und Recht zu lehren.


Kapitel 8 beginnt mit dem Verzeichnis der mit Esra zurückgekehrten Familienhäupter. Die Reisegesellschaft bestand demnach aus etwa 1.500 Männern mit ihren Familien. Ab Vers 15 ist der Reisebericht überliefert. Zunächst bemerkte Esra, dass es ihnen an Leviten fehlte. Er sandte leitende Männer in das Dorf Kasiphja, da er wusste, dass sich dort einige Leviten niedergelassen hatten. Er ermutigte die Leviten und Tempeldiener, sich ihm anzuschließen. 38 Leviten und 220 Tempeldiener folgten dem Aufruf.

 

Bevor die Juden die rund 1.500 Kilometer lange Reise antraten, rief Esra ein Fasten aus, „damit wir uns demütigten vor unserem Gott, um von ihm einen geebneten Weg für uns und unsere Kinder und alle unsere Habe zu erflehen“ (8,21). Und tatsächlich bewahrte Gott die Juden auf der fünfmonatigen Reise und ließ die Rückkehrer gut in Jerusalem ankommen (8,31). Nach einer dreitägigen Verschnaufpause bestand die erste und wichtigste Erledigung für die Exilanten darin, Brand- und Sündopfer für ganz Israel auf dem Altar des HERRN darzubringen (8,35).

 

 

Mischehen, Esras Bußgebet, Umkehr des Volkes


In Kapitel 9 wird der gottesfürchtige Esra mit der Weltlichkeit konfrontiert, die sich unter den bereits im Land lebenden Juden ausgebreitet hat. Das Volk hat nämlich Mischehen mit den heidnischen Völkern im Land geschlossen, was Gott ihnen durch den Bund mit Mose streng verboten hat.

 

Esra 9,2: „So hat sich der heilige Same mit den Völkern der Länder vermischt; und die Hand der Obersten und Vorsteher ist in dieser Missetat die erste gewesen!


5Mo 7,3: „Und du sollst dich mit [den heidnischen Völkern] nicht verschwägern; du sollst deine Töchter nicht ihren Söhnen [zur Frau] geben, noch ihre Töchter für deine Söhne nehmen.

 

Esra ist bestürzt. Von Vers 6 an bis zum Ende ist das Bußgebet Esras überliefert, in dem er die Sünde des Volkes bereut. Er betet weinend und auf dem Boden liegend vor dem Tempel. Er macht sich eins mit dem Volk und seiner Übertretung des Gesetzes Gottes. Aufgrund von Sünde mussten sie bereits in die babylonische Gefangenschaft gehen. „Nun aber ist uns für einen kleinen Augenblick Gnade von dem HERRN, unserem Gott, zuteilgeworden“ (9,8). Doch selbst in dieser Situation fällt das Volk erneut in Sünde. Esra fehlen die Worte, denn es gibt keinen Grund, den er als Entschuldigung vorbringen könnte.


Während er betet, versammeln sich viele Menschen aus dem Volk zu ihm – Männer, Frauen und Kinder. Die nun folgende und in Kapitel 10 beschriebene Umkehr und Heiligung des Volkes ist menschlich kaum nachvollziehbar, geistlich jedoch absolut notwendig. Im ersten Schritt bekennen sie ihre Schuld und schlagen selbst einen Ausweg vor.

 

Esra 10,2-3: „Wir haben unserem Gott die Treue gebrochen, dass wir fremde Frauen aus den Völkern des Landes heimgeführt haben. Nun aber ist noch Hoffnung für Israel in dieser Sache! 3 Lasst uns nun einen Bund schließen mit unserem Gott, dass wir alle Frauen und die von ihnen geboren sind, hinaustun (…)“.

 

Und so bitten sie Esra, als Unbeteiligter die Führung in dieser Sache zu übernehmen. Im zweiten Schritt fordert Esra alle Rückkehrer dazu auf, innerhalb von drei Tagen in Jerusalem zu erscheinen (10,8). Nachdem sich das gesamte Volk auf dem Platz vor dem Tempel versammelt hat, ergreift Esra das Wort.

 

Esra 10,10–11: „Ihr habt eine Treulosigkeit begangen und habt fremde Frauen heimgeführt, womit ihr die Schuld Israels noch größer gemacht habt! 11 So legt nun dem HERRN, dem Gott eurer Väter, ein Bekenntnis ab und tut, was ihm wohlgefällig ist, und sondert euch ab von den Völkern des Landes und von den fremden Frauen!


Das Volk antwortete: „Es soll geschehen, wie du uns gesagt hast!“ (10,12). Es wurden Richter bestimmt, die jeden Einzelfall genau untersuchen sollten. Nach drei Monaten waren sie mit ihrer Arbeit fertig. Ab Vers 18 sind die Namen derer aufgelistet, die fremde Frauen heimgeführt hatten: Priester, Leviten und das einfache Volk. Obwohl dies nicht explizit berichtet wird, ist davon auszugehen, dass ausreichende Vorsorge für den Unterhalt dieser Frauen und Kinder getroffen wurde. Dem großen Kummer, den das Auseinanderreißen der Familien hervorrief, muss der Auftrag gegenübergestellt werden, ein heiliges Volk für den Herrn zu sein.


 

Die Bedeutung für uns

 

Das Buch Esra zeigt uns, wie eine Erweckung entsteht, wie sie endet und wie sie neu entfacht werden kann.

  1. Entstehung einer Erweckung
    Eine Erweckung entsteht, wenn Gott als Antwort auf intensives Gebet und Schuldbekenntnis den Geist der Menschen erweckt.
  2. Abklingen einer Erweckung
    Das Buch nennt zwei Gründe für das Abklingen der Erweckung: Einerseits kümmerte sich jeder nur um sein eigenes Haus (Esra 4) und andererseits duldete das Volk Sünde in seiner Mitte (Esra 9).
  3. Wiederbelebung der Erweckung
    Im ersten Fall kam die Wiederbelebung durch die Worte der Propheten Haggai und Sacharja (Esra 5). Im zweiten Fall war es Esra selbst, der Buße für das Volk tat und es dazu führte, sich erneut dem Herrn zu heiligen.


 – Kurzvideo –

– Zoom-Meeting –

15.12.2025 |  20:00 – 21:30 Uhr  |  Thema: Esther / Esra

 

Ich würde mich freuen, wenn du dabei bist. Um das Meeting zu starten, kannst du den folgenden Link verwenden (auf dem Smartphone wirst du ggf. zum Download der Zoom-App aufgefordert). Um das Meeting zu starten, kannst du den folgenden Link verwenden (auf dem Smartphone wirst du ggf. zum Download der Zoom-App aufgefordert).

 


 

 

https://kostenlosebibel.de/zoom

 

 

Eine kleine Bitte: Gib bei der Anmeldung in Zoom mindestens deinen Vornamen ein und schalte (wenn möglich) deine Kamera ein, damit das Gespräche persönlicher wird und wir uns leichter ansprechen können.

Wir sind eine überkonfessionelle Bibelmission, die im deutschen Sprachraum Bibel und christliche Schriften kostenlos verbreitet. Wir werben keine Mitglieder und gründen keine Gemeinden. Unser alleiniges Ziel ist es, die Gute Botschaft von Jesus Christus als dem Retter der Welt zu verbreiten.

Du suchst eine Gemeinde in Deiner Nähe? Schreibe mir einfach. Ich werde versuchen, etwas passendes zu finden.

Vom Newsletter abmelden: Abmelden